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1. Teil 3 - S. 14

1911 - Leipzig : Freytag
14 Mannes); dieser Name und die Bedeutung von Libanon (d. i. Weißer Berg) deuten darauf hin, daß die Gipfel eine große Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt sind. In der Talspalte zwischen beiden wässert nach N. der Orontes (rón), nach S. der Jordan (d. i. der herabstürzende, reißende Fluß) ab. Letzterer durchfließt den schönen, wegen seines blauen Spiegels und seiner fruchtbaren Uferhügel mit dem Bodensee vergleichbaren See Genezaret und stürzt sich dann mit reißendem Gefälle in einem kaum 50 m breiten Bette durch das Ghor in das Tote Meer. Der Spiegel dieses Salzsees ist infolge Verdunstung auf —■ 400 m gesunken und sein Wasser enthält fast 20°/0 Salz. Ein Trockental setzt die Spalte südwärts fort. Klima. Das Klima ist mild, in den tiefen Senkungen heiß. Wie in alter Zeit fließt dort Milch und Honig, d. h. die Weiden bieten den Rindern durch ihr Gras und den Bienen durch ihren Blumenflor reiche Nahrung. Der Wein gedeiht bis zur Höhe von Jerusalem, der Ölbaum, die Feige und andere Südfrüchte kommen da fort, wo man den Boden, wie in alter Zeit, fleißig be- baut. Aber das geschieht nur an wenigen Stellen, da Türken die Herrschaft haben. Städte. Die Häfen, von denen aus die Phönizier einst Europa entdeckten, sind wegen einer von S. kommen- den Drift versandet. D er groß - te Hafen ist jetzt Beirut (û). Von hier führt eine Eisen- bahn nach Damaskus (ás), das wegen guter Bewässerung eine große Gartenoase am Wüstenrande und deshalb ein Verkehrsknotenpunkt für die Karawanen ist. Seine einst blühenden Gewerbe (Damast und Damaszener Stahl) haben an Bedeutung verloren. Palästina, eigentlich das Land der Philister, auch Kanaan, d. i. Niederungs- land, genannt, war in seinen guten Zeiten so groß wie die Rheinprovinz und auch so bevölkert. Aber jetzt ist es verödet. Am Fuß des Karmel liegt der Hafen Haipha; der andere Hafen Joppe (Jafa) ist zwar schlecht, aber mit Jerusalem durch eine Eisenbahn ver- bunden und wird deshalb benutzt; in der Nähe sind deutsche Ansiedlungen. Galiläa ist ein liebliches Hochland, von dessen grünen Weideflächen die niedrigen weißen Häuser der kleinen Flecken sich abheben. Der frühere Straßenknoten- punkt Kapernaum (é, d. i. Freudenau), wo viele römische Ritter zu Christi Zeiten ihre Villen hatten, ist verfallen. Samaria ( má) ist etwas trockener und kahler; aber Fig. 2. Arabische Beduinen. (Nach'einer Photographie von Prof. Musil in Arabia Petraea.)

2. Teil 2 - S. 9

1911 - Leipzig : Freytag
9 4000 m. Sie sind durch eine ziemlich nahe an den Meeresspiegel heranreichende flache Schwelle getrennt, auf der sich die Insel Sizilien erhebt und die Europa mit Afrika durch Land verbinden würde, wenn das Meer nur um wenige 100 m fiele. 2. Temperatur. Die Wärme des Meeres beträgt an der Oberfläche bis zu 27° und auch das ganze Meer ist bis in seine Tiefen verhältnismäßig warm. Da es stark verdunstet, kommt eine regelmäßige Strömung, die aber wegen der geringen Tiefe der Meeresstraße nur warmes Wasser hinzuführen kann, durch die Gibraltarenge aus dem Atlantischen Meere nach 0. Dadurch wirkt das^Mittel- meer auf seine Umgebung erwärmend ein. Die mittlere Wärme beträgt an seinen Küsten etwa 16°, im Januar 9° und im Juli 25°. Also ist der Wärmeunterschied gegen Süddeutschland im Winter bedeutend größer als im Sommer. Der kälteste Monat hat in Lissabon 10°, in Neapel 9°, in Athen 8°, während der heißeste Monat in Lissabon 20°, in Neapel 25° und in Athen 27° zeigt. Es folgt daraus, daß die Küstenländer des Mittelländischen Meeres nach O. zu allmählich binnenländi- sches Klima mit schärferen Gegensätzen zwischen Sommer und Winter haben. 3. Einfluß des Meeres auf das benachbarte Land. Der Regen ist infolge der eigentümlichen Erwärmung des Meeres und der eigentümlichen Druck- verteilung in der Südhälfte fast vollständig auf den Winter beschränkt. Daher kommt die große Klarheit der Luft, durch die Südeuropa namentlich im Sommer vor allen europäischen Ländern ausgezeichnet ist. Im N., besonders im No. des Mittelmeeres treten mehr Frühlings- und Herbstregen auf. Die Folge der Sommerdürre ist an den Gewächsen wahrzunehmen. Vor der Hitze schützen sie sich dadurch, daß sie sich möglichst in den Boden ver- kriechen oder im Boden ausdauern; deshalb finden wir dort sehr viele Knollen- gewächse, Zwiebelgewächse und ausdauernde Gräser. Andere Pflanzen schützen sich gegen die Verdunstung durch die Verdickung ihrer Blätter, so z. B. die in dem Gebiete eingebürgerten Agaven und Opuntien, und wieder andere entwickeln dickhäutige Lederblätter, wie die Myrte und der Lorbeer. Die eigentümliche Pflanze des Mittelmeeres ist der Ölbaum, der sich vor der Winterkälte scheut und die Sommerdürre liebt. Das warme Klima wirkt auch auf die Tierwelt ein, namentlich ist das Ge- biet reich an Reptilien. Eine besondere Bedeutung haben das Mittelmeer und seine Inseln auch für die Zugvögel des nördlichen Europa, die dort ihren Winter zubringen oder auf ihrem Fluge nach Afrika einen Ruhepunkt suchen. 4. Geschichte des Mittelmeeres. Wie aus der Karte ersichtlich ist, hat das Mittelmeer eigentümliche Küstenströmungen, die zwar einerseits zur Versandung mancher Flußmündungen geführt, aber andererseits den Verkehr in alter Zeit sehr erleichtert haben. Mit den Strömungen zogen schon die alten Völker an den Küsten weiter, um, wie die Phönizier, die Purpur- schnecke oder, wie die Griechen, den Thunfisch an entlegeneren Gestaden aufzusuchen. Besonders haben die Phönizier einen großen Küstenstreifen mit ihren Pflanzstädten besetzt, so daß zeitweise das ganze Mittelländische Meer bis an die Säulen des Herakles (Straße von Gibraltar) unter phönizischem Ein- flüsse stand. Den Römern gelang es in jahrhundertelang währendem Kampfe, die Herrschaft des mächtigen Karthago, einer phönizischen Kolonie und zeitweise der reichsten Stadt der Welt, zu brechen und das Meer für die Fnropäer zuerobern.

3. Teil 2 - S. 23

1911 - Leipzig : Freytag
23 Bis hierher führt die Eisenbahn von London alle Waren und Personen, die möglichst schnell nach Alexandrien kommen sollen und von da aus den Weg zu Schiff fortsetzen. Daneben ist Bari ein Handelshafen hauptsächlich für Süd- früchte und Wein, während Tarent (é) nicht mehr die alte Bedeutung hat. 6. Inseln. Unter den zu der Halbinsel gehörenden Inseln ist Sizilien ebenso wie in alter Zeit auch heute noch die wichtigste. Die frühere Kornkammer Roms ist ungemein fruchtbar und deshalb sehr dicht bevölkert; auf der Insel liegen viermal so viel Städte wie Dörfer. Wegen ihrer landschaftlichen Schön- heit, die selbst die Waldarmut nicht beeinträchtigt, wird die Insel sehr viel von Reisenden aufgesucht. Uberall stößt man auf Erinnerungen an eine große Fig. 8. Capri. (Nach einer Photographie.) Vergangenheit, wenngleich die in früherer Zeit wichtigsten Plätze größten- teils heute bedeutungslos sind. Die größte Stadt ist der Hafen Palermo (das alte Panormus). Messina liegt an der nach der Stadt benannten Meerenge, die in früherer Zeit durch die Scylla und Charybdis (y) berüchtigt war, aber heute keine Gefahren mehr bietet. Am Fuß des Ätna, dessen Masse die des Vesuv vielmal übertrifft, liegt Catania (ân). Syrakus (û) ist sehr zurückgegangen, während Girgenti (dschirdschénti), wegen seiner Schwefelgruben Bedeutung erhalten hat. Um Sizilien lagern sich die Ägatischen (â) Inseln, bekannt aus den Kämpfen zwischen Rom und Karthago im Mittelländischen Meer, und die

4. Teil 2 - S. 29

1911 - Leipzig : Freytag
29 Stadt Philippopel (d. i. Stadt des Philipp, des Vaters Alexanders des Großen). Daneben hat das milde Klima des südlichen Balkanhanges die Zucht von Rosen begünstigt. e) Die Europäische Türkei ist seit 1878 auf t die Provinzen Rumelien, Mazedonien und Albanien zusammengeschmolzen, aber immer noch der größte Staat der Halbinsel. Der Herrscher führt den Titel Sultan; er übt despotisch die Staatsgewalt und ist zugleich das geistliche Oberhaupt der mohammedanischen Religionsgemeinschaft. Seit kurzem hat das Reich eine konstitutionelle Verfassung. Infolge des im Islam geltenden Fatalismus (d. i. der Glaube an die Vorher- bestimmung des Schicksales) sind die Türken zwar vorzügliche Soldaten, aber ungeeignet zu anstrengender Kulturarbeit. Deshalb ist nur ein Zehntel des Bodens bebaut (in Griechenland ein Fünftel); der Boden und die Tiere werden ver- Fig. 12. Konstantinopel. (Nach einer Photographie.) wahrlost; gegen die besten Einnahmequellen, den Weinbau und die Schweinezucht, haben die Türken religiöse Bedenken und dazu kommen noch drückende Steuern. Der Name Rumelien erinnert daran, daß es der Rest des alten oströmischen Reiches ist. Im Altertum war es das Gebiet von Thrazien. Hier liegt an der unteren Maritza Adrianopel (d. i. Stadt des Hadrian) an einer Kreuzung der Eisenbahnen ; es war vor der Eroberung Konstantinopels durch die Türken deren Residenz und hat jetzt Bedeutung als Handelsstadt. Die jetzige Hauptstadt ist Konstantinopel (d. i. Stadt des Konstantin), türkisch Stambul, das alte Byzanz (à). Es ist die Brückenstadt zwischen Europa und Asien an der gewundenen, außerordentlich schönen Meerenge des Bosporus (ós), die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeere verbindet. Wegen dieser Lage ist es für den kriegerischen und friedlichen Verkehr sehr wichtig und hat trotz mannigfacher Änderungen stets seine Bedeutung behalten, ist sogar jetzt die größte Stadt von ganz Südeuropa. Die orientalisch gebaute Altstadt mit

5. Für die unteren Klassen - S. 122

1897 - Leipzig : Freytag
122 Asien. an, so die Araber, Armenier und Jranier. Nur die Türken, die meist in Kleinasien ihren Wohnsitz haben, sind mongolischer Abstammung. Die vorherrschende Religion ist der Islam. Neben den Mohammedanern finden wir aber auch zahlreiche Juden und Christen. §178. Politisch zerfällt Vorderasien in mehrere Reiche. Der bei weitem Staaten, größte Teil gehört der Türkei. Sie umfaßt zunächst Kleinasien. An der Iurfct' mittelländischen Küste, die von Griechen bewohnt wird, blüht ein lebhafter Handel, der seinen Mittelpunkt in Smyrna hat. Hier liegen die Ruinen des alten Troja. Der Küste sind zahlreiche Inseln, die S p o r a- den, vorgelagert, auf denen viel Wein gebaut wird. Im Innern betreiben die Türken besonders Schafzucht. Au der Küste des schwarzen Meeres liegt der Hafen- ort Trapeznnt, von wo eine wichtige Handelsstraße nach Ar- menien und Persien ausgeht. An dieser entwickelte sich in dem türki- schen Teil Armeniens der Handels- platz Erserum. Südlich Kleinasiens erhebt sich ans dem Mittelmeer die ge- birgige, kupferreiche Insel C y p e r n, welche iu englischem Besitz ist. Das Türkenreich umfaßt weiter die Enphrat-Tigrisebene, die längs der großen Strome ein fruchtbares Ackerland besitzt. Am Tigris er- blühte Bagdad als die größte Stadt Mesopotamiens. Am Ufer des Enphrat liegen die Ruinen Babels, der einstigen Hauptstadt eines der ältesten Kulturstaaten der Erde. Die Bewohner sind jetzt vorwiegend Araber. Türkisch sind anch Syrien und Palästina und ausgedehnte Küstenstriche der arabischen Halbinsel. Auf dem fruchtbaren Küstenstreifen Syriens lag das alte Phönizien mit den Seestädten Tyrns und Sidou. Dort beginnen wichtige Karawanenstraßen, die nach Mesopotamien und iu das Innere Arabiens führen. Am Rande der Wüste ist das von herrlichen Gärten umgebene Damaskus zu eiuer ansehnlichen Großstadt emporgewachsen. Fig. 52. Araber.

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 385

1896 - Leipzig : Freytag
Entdeckungsgeschichte. 385 Geschwindigkeiten m iu der m in der in iu der Sekunde Sekunde Sekunde Fußgänger in Zweirad bei Schall bei 0° . 340 schnellem Marsch 1,7 Wettfahrt . . 15 Achsendrehuug der Mäßiger Wind. 2,0 Sturm .... 15—20 Erde am Äquator 464 Zweirad bei län- Schnellzüge . . 25 Geschoß des gerer Fahrt. . 5,5 Brieftaube, deutschen Feld- Segelboot . . . 7,8 höchste Leistung 30 geschützes . - . 450 Oceandampser. 9,8 Heftiger Orkan. 45—50 Erdein ihrer Bahn Rennpferd im Schwalbe . . . 65 um die Sonne. 29500 Trab .... 11,7 Elektricität im Telegraphendraht 36 M. Licht...... 305mill. Geschichte der Erdkunde. Kntdeckungsgeschichte. Dem Altertum war nur ein kleiner Teil der Erde bekannt. Die § 293. Länder um das Mittelmeer, also Vorderasien, Südeuropa und Nordafrika 3iiter= bildeten die Welt, in der sich die klassische Geschichte der Menschheit ab- spielte. In den Darstellungen hatte diese uach der damaligen Ansicht allein bewohnte Landmasse, die Ökumene, eine in westöstlicher Richtung gestreckte Gestalt; sie war länger als breit, woher die Bezeichnung „geographische Länge und Breite" entstand. Aber bereits im Altertum wurde der geographische Gesichtskreis er- weitert. Es waren namentlich Handelsunternehmungen, welche die Phönizier, Karthager und Griechen zu weiteren Entdeckungsfahrten veranlaßten. Reisen mit wissenschaftlichem Ziele wurden erst von griechischen Gelehrten aus- geführt. Der Geschichtsschreiber Herodot unternahm nm 450 v. Chr. weite Reisen in Asien bis Medien und Persien, in Griechenland und in Nordafrika. Auf Grund derselben flocht er in sein großes Geschichtswerk auch Schilderungen von Land und Leuten ein. In der Folgezeit haben die bewunderungswürdigen Fahrten des Pytheas iu den nordatlantischen Ocean und der Zug Alexauders des Großen uach Vorderindien zur Vermehrung der Kenntnisse am erheb- lichsten beigetragen. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung sind die Römer dnrch die Ausbreitung ihrer Weltmacht und durch ihre Handelsbeziehungen besonders Förderer geographischer Entdeckungen geworden. Auf ihueu fußten die Weltbeschreibungen der Griechen Strabo und Claudius Ptolemäus. Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. • M-'- ;'-^5

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 179

1896 - Leipzig : Freytag
Die pyrenäische Halbinsel. 179 Menge. Unter den wildlebenden Tieren treten außer uns bekannten, wie Bär, Wolf, Fuchs, Luchs, Steinbock, Hirsch und Reh, auch einige fremde Arten auf, die uns an die Nähe Afrikas gemahnen, so der Ichneumon im Schilfe des Guadalquivir, das Chamäleon bei Malaga und auf Gibraltar sogar ein kleiner Affe, der aber zur Zeit nur durch besondere Pflege dort erhalten wird. Infolge der Ungunst des Klimas sind die Erträge der Bodenkultur nur gering; es kommt noch hinzu, daß die Bewohuer, namentlich die Portugiesen, dem Ackerbau wenig Fleiß zuwenden. Dieser Mangel wird auch keineswegs durch eine regere industrielle Thätigkeit wettgemacht. Dafür fehlen die erforderlichen Kohlen. Nur an Erzen ist die Halbinsel reich, ja Spanien galt früher als das erzreichste Land Europas. Blei, Kupfer, Silber und Quecksilber werden in großen Mengen gewonnen. Der Bergbau auf Erz blüht namentlich in der Sierra Morena, im westlichen Andalnsien und in Katalonien. Die kulturelle Entwicklung wurde auch durch die Schwierigkeit des Verkehrs im Innern behindert. Hohe Gebirgsketten Berkehr. schließen die einzelnen Gebiete von einander ab. Das Fehlen bequemer Verkehrswege machte zugleich ein Aufblühen des Handels unmöglich. Unter solcheu Verhältnissen war eine starke Verdichtung der Bevölkerung § 128. ausgeschlossen. Auf der 586 000 qkm umfassenden Fläche wohnen nur ®0lf§= 22 Millionen Menschen, d. h. 48 auf 1 qkm. Die geringe natürliche Einheit der Halbinsel spiegelt sich anch in der Geschichte ab. Wiederholt zerfiel das Land in mehrere selbständige Staaten. Be- ' Den Nest solcher staatlicher Teilung sehen wir hente noch in dem Vor- wohncr. haudeufeiu der beiden Reiche Spanien und Portugal. Die älteste Bevölkerung waren die Iberer, nach denen die Halbinsel auch als iberische bezeichnet wird. Sie wnrden etwa um das Jahr 200 v. Chr. vou den Römeru uuterworseu und dann fast völlig romanisiert. Zur Zeit der Völkerwanderung besetzten die Westgoten das Land. Ihnen wurde die Herrschaft im Jahre 711 u. Chr. durch arabische Stämme von Afrika ans entrissen. Fast die ganze Halbiusel wurde zu eiuem mohammedanischen Staat vereinigt. Spuren dieser Zeit sehen wir noch in den großartigen Bewässerungsanlagen, in baulichen Überresten, namentlich in der Alhambra bei Granada (granüda), und wohl auch in der Sitte der Stiergefechte. Nur in den nördlichen Küstengebirgen hielten sich damals einige Christenstaaten. Von ihnen aus erfolgte bis 1492 die Vertreibung der Mauren, wie man die Araber hier uaunte. Es entstanden drei christliche Königreiche, Portugal, Castilieu und Aragonien. Die letzteren beiden vereinigten sich später zun: spanischen Königreich. In dieser Zeit kam den Bewohnern der Halbinsel anch ihre günstige @ee" Lage zum Seeverkehr zum Bewußtsein. Sie erhoben sich zu den kühnsten ticrf^r* 12*

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 248

1896 - Leipzig : Freytag
248 Afrika. Marokko, Ein Rest der alten Araberherrschaft ist das Kaiserreich Marokko, ein durchaus mohammedanischer Staat, der sich gegen die Europäer völlig abschließt, darum aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht sehr zurückgeblieben ist. Das größtenteils fruchtbare Land ist nur wenig angebaut. Der Sultan hat seine Residenz abwechselnd in dem industriereichen Fes oder in dem am Fuße des Atlas malerisch gelegenen Marokko. In der Hafenstadt Tanger (taudfcher) an der Gibraltarstraße befinden sich die Konsulate der europäischen Mächte. Algerien. Das Gebiet östlich von Marokko ist seit 1830 in französischem Besitz. Nach der Hafenstadt Alger wird es Algerien oder Algier genannt. Es ist ein teilweise wohl bebautes und ertragreiches Land. Gemüse, Wein und Südfrüchte werden hauptsächlich ausgeführt. Außerdem hat es eine blühende Pferdezucht. Die Araber wie die Kabileu sind vortreffliche Reiter. Die Kolonie wird in 3 Provinzen geteilt, deren Hauptorte Orau, Alger und Conftantine sind. Tunis. Unter französischer Oberhoheit steht auch die fruchtbare Landschaft Tunis, ein mohammedanisches Fürstentum, einst das Africa propria der Römer. Unfern der Hauptstadt Tunis lag die blühende Phönizierstadt Karthago. Das zur Römerzeit dicht bevölkerte und wohl angebaute Land ist unter türkischer Mißwirtschaft in Verfall geraten. Zue Inseln im atlantischen Hcean. § 186. Nahe der atlantischen Küste Nordafrikas, wie auch feruer im offenen Azoren. Oeeau, ragen aus dem Meere einzelne Inseln und Inselgruppen hervor. Zu ihnen gehören zuuächst die Azoren (assoren). Diese sind in portugiesischem Besitz. Ihr oceauisches Klima gestattet den Anbau von Südfrüchten, namentlich Orangen, die in üppigster Fülle gedeihen. Bereits dem Fest- Madeira.näher liegt das ebenfalls portugiesische Madeira, eine Vulkaninsel, die ihres milden Klimas wegen gern von Brustkranken besucht wird. In der warmen Luft reift dort ein vortrefflicher, feuriger Wein. Kana- der Richtung des Atlas tauchen die kanarischen Inseln Inseln, nahe der Küste auf. Auch sie sind vorwiegend vulkanischer Natur. Auf der größten Insel erhebt sich der Pik von Tenerife, ein erloschener Vulkankegel, der fast 4000 m erreicht. Von der Insel Ferro, im Süd- Westen der Gruppe, zählte mau früher die Meridiane. Die Urbewohner waren die Gnanchen (gwantfchen), denen die Spanier in blutigen Kämpfen diese Inseln entrissen haben. Kap. Südlicher, der Mündnng des Senegal gegenüber, liegen die portn- Jnftitu giesischen Kapverden, d. h. die Inseln des grünen Vorgebirges. Sie stehen noch unter dem Einfluß des afrikanischen Wüslenklimas; denn sie

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 220

1896 - Leipzig : Freytag
220 Asien. Wä* Südlicher, zwischen Jordan und der Küste, liegt das alte Kanaan oder Palästina. Heute ist dieses Land eine öde, steinige Ebene von etwa 700 bis 800 m Höhe, die vorwiegend als Weideland benutzt wird. Bei der großen Trockenheit ist anch hier der Anbau des Bodens meist nur unter künstlicher Bewässerung möglich. Der Sommer ist heiß, der Winter kühl. Die alte Hauptstadt Palästinas, Jerusalem, liegt auf der unfruchtbaren Hochfläche. Sie wird zu gleicheu Teilen von Juden, Christen und Mo- hammedanern bewohut. Ihr Hafeuort ist Jafa, mit dem sie auch durch eine Eisenbahn verbunden ist. wohner Syrien und Palästina stehen heute unter türkischer Herrschaft. Die 'Länder werden aber hauptsächlich von Arabern bewohnt. Am Eingang zur Wüste ist als Ausgangspunkt wichtiger Karawanen- und Pilgerstraßen in jüngster Zeit das von herrlichen Gärten umgebene Damaskus wieder zu eiuer Großstadt emporgewachsen. Auch Aleppo an der von der Küste zum Euphrat sühreudeu Straße gewinnt stetig an Bedeutung. Araöien und die Sinaißatöinset. §160. Das syrische Küstengebirge geht nach Osten allmählich in die syrisch- arabische Wüste über. Arabien, d. i. Wüstenland, gleicht in seiner Natur ganz der afrikanischen Sahara. Im Norden steht es über die Land- enge von Suez sogar in fester Verbindung mit der ägyptischen Wüste. Zwei schmale Golfe streckt das rote Meer hier tief ins Land hinein; zwischen beiden erhebt sich die öde Sinaihalbinsel, die auf ihrer füdlichen Spitze das grauitifche Sinaigebirge trägt. Jnnercs Arabien ist in seinem Innern echte Wüste. Wohl fällt hier zuweilen ^ '"''Regen und selbst Schnee, aber die größte Zeit des Jahres ist das Land trocken und unter der Glnt der Sonne verbrannt. Nur natürliche und künstliche Brunnen haben in der meist steinigen Öde Oasen geschaffen; aber auch diese sind so vereinzelt, daß nur der kundige Beduine auf den ausdauernden Pferden oder den bedürfnislosen Kamelen die weiten Flächen ungefährdet durchstreifen kann. Diese Unzugänglichkeit wie der räuberisch- kriegerische Sinn der Bewohner haben die Ersorschnng des Landes sehr be- hindert. Arabien ist in vielen Teilen uns völlig unbekannt. Auch die Unterwerfung der uomadifcheu Araberstämme war bisher unmöglich. Hier bestehen noch unabhängige Staaten. Der mächtigste ist das Reich der W a h a b i t e n, deren Jmam (imäm), d. i. Fürst und geistliches Oberhaupt, iu dem Oaseuort Riad residiert. Küsten- Feuchter und fruchtbarer sind die Küsten, die meist unter der Ober- ln"öcr' Hoheit des türkischen Sultans stehen. Aber auch dort reicht der Nieder- schlag uicht aus, um dauernde Flüsse zu erzeugen. Statt der plätschernden

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 36

1889 - Leipzig : Freytag
36 4. Muhammeds Lehre hat zum hchste Glaubenssatze den Spruch: Es ist nur ein Gott, und Mnhammed ist sein Prophet." Das heilige Buch, von ihm verfat und zwei Jahre nach seinem Tode gesammelt, heit Koran und besteht aus 114 Abschnitten oder Suren. Die erste Sure ist zugleich das Gebet, welches die Glubigen, Moslem in (Muselmnner), tglich fnfmal hersagen. Auer dem Gebete wird groer Wert gelegt auf Fasten, Wallfahren und Almosengeben. Dadurch wird man nach dem Tode der unermelichen Freuden des Paradieses teilhaftig; am verdienstlichsten aber ist der Kampf zur Ausbreitung des Glaubens. Das Paradies," sagt der Koran, liegt unter dem Schatten der Schwerter, und wer als heiliger Blutzeuge in der Schlacht stirbt, dessen Wunden werden funkeln am Tage des Gerichts wie Rubine und duften wie Moschus." Das jenseitige Leben wird aufs verlockendste geschildert; dort schaut der Gerechte Gottes Angesicht, und es erschlieen sich ihm die geheimsten Wunder der Natur; aber es erwarten ihn auch Sinnengensse aller Art. Da sind Grten voll schattenreicher Bume mit den besten Frchten; ringsum sprudeln Quellen, anmutige Winde wehen, und lachende Frchte hngen von den Bumen herab. Auch groe Schtze, prchtige Kleider werden den Seligen gegeben, und auf goldeuen Schsseln werden ihnen die ausgesuchtesten Speisen gereicht, hundert auf einen Gang. Schrecklich ist aber das Los der Gottlosen, sie schmachten in ewigem Feuer und werden von Hunger und Durst geqult. Darum geht der Muslim mit Todesverachtung in den Kampf, zumal die Stunde seines Todes unabnderlich von Gott vorausbestimmt ist (Fatalismus). Die Christen und pudert wurden geduldet, weil Jesus und Moses auch als Propheteu angesehen wurden (Muhammed ist der hchste Prophet); aber gegen die Heiden verfuhren die Muhammedaner schonungslos. 5. Eroberungen der Muhammedaner im Morgenlande. Die Nachfolger Muhammeds, Chalifen genannt, waren die weltlichen und geistlichen Ober-Herrn der Araber und hatten ihren Sitz anfangs in Medina. Der bedeutendste unter den vier ersten Chalifen war Omar; er eroberte Syrien mit der Hauptstadt Damaskus und Palstina, wo er an der Stelle des Salomonischen Tempels eine Moschee erbaute; dann unterwarf er gypten und drang siegreich nach Persien vor, wo der Sassaniden alter Thron" von ihm umgestrzt wurde. Unter seinem zweiten Nachfolger I!i kam es zu blutigen ^hronftreitig-keiten, in welchen dieser ermordet wurde. Es folgte ein Chalif aus dem stamme der Omejaden, welche Damaskus zur Hauptstadt machten und fast hundert Jahre den Thron behaupteten (661750). Unter diesen Omejaden wurden die Eroberungskriege mit glnzenden Erfolgen fortgesetzt; Kleinasien wurde dem griechischen Kaiserreiche entrissen, ja Konstantinopel selbst wurde sieben Jahre lang belagert und nur durch seine feste Lage und das von einem Mnche erfundene griechische Feuer, welches fast uulschbar sortbrannte und unter den
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